6400 km Harley-Davidson-Ride durch Zentral- und Süd-Mexiko Teil 1

Unser langersehnter Jahresurlaub nach einer vielbeschäftigten Hauptsaison sollte dieses Jahr etwas ganz Besonders werden. Wir, Mike und Irma Pohl, werden die Harley aufsatteln und zunächst entlang der Pazifikküste, dann über die Sierra Madre nach Yucatán und wieder zurück brettern!

Mike und Irma on tour 2011

Am 3. Mai mittags war unser knapp bemessenes Gepäck verstaut, die Harley wurde angeschmissen. Von Puerto Vallarta aus ging es zunächst bis Boca de Tomatlán , ein kleines Fischerdorf an der Flussmündung des Rio Horcones gelegen, an der Küstenstrasse entlang. Man mag diese Strecke nur in gemütlichem Tempo abfahren: links die Hügel mit tropischer Vegetation, dazwischen die Villen von Amapas, Conchas Chinas, und schliesslich rechterhand die Blicke auf die Bucht, den Pazifik, und schliesslich auf die Felsformation „Los Arcos“ bei Mismaloya. In  Boca de Tomatlán führt die M200, der Highway am Pazifik, dann ein Stück durch die Ausläufer der Sierra Madre, umgeht das Cap Cabo Corrientes, der südlichste Punkt der Bahía de Banderas, und wir kommen schliesslich zurück an die Küste zu unserer ersten Etappe: Barra de Navidad.  Barra ist immer noch ein Insider-Platz, kein Massentourismus, herrliche Strände, unberührte Natur. Bei Marlene  legten wir unseren ersten Übernachtungsstopp ein.  Der Strand bei Barra ist ein Magnet für Surfer! Durch das relativ steil abfallende Ufer entstehen Wellen, was für Kinder nicht empfehlenswert ist, allerdings sind weitere Strände etwas südlich, wie z.B. Playa de Iguanas und Tenacatita  mit kilometerlangem Sandstrand traumhaft.

Playa los Virgenes

4. Mai: zeitig morgens nach einem sehr angenehmen Aufenthalt bei Marlene, fuhren wir auf einer bestens ausgebauten Strecke weiter nach Michoacan, zur Playa Azul.   Mehrmals war ich hier schon auf diversen Bike-Touren der Pazifikküste entlang vorbei gedüst. Diesmal jedoch wollte ich es genauer wissen und eine Erfrischung im Ozean wäre angenehm gewesen. Leider ist an der Playa Azul nicht unbedingt Schwimmen angesagt, Brandung und Strömung sind etwas heftig.

Die Etappe des nächsten Tagen führte uns nach Acapulco. Ein Name, wie Schall und Rauch! Sollte man gesehen haben. Aber bevor man nach Aca kommt, steht Zihuatanejo   auf der Karte. Und natürlich der Strand von Pie de la Cuesta.   Ein Muss für jeden Urlaub  in dieser Gegend. Wir hatten die Übernachtung im Hotel Gilda vorgebucht. Eigentlich ein schönes Haus, direkt am Strand  gelegen. Nun, wenn ich hier keinen Link setze, dann weil man mir für ein Zimmer mit King-size-Bett glatt das Doppelte, nämlich 1600 Pesos (ca. 100 Euro) gegenüber einem Zimmer mit schmalerem Queen-Size abverlangte. Und für die Badetücher nochmals je 30 Pesos.

Hijole!

Also bitte, 30 Pesos wären nicht das Reizthema, wenn Service und vor allem Einstellung der Besitzerin kundenfreundlich wären. Gilda nennt sich „Boutique-Hotel“, na fein, Frühstück erst ab 9 Uhr, das mag für absolute Langschläfer ganz in Ordnung sein, aber wer will schon seinen Tag so spät beginnen, wenn er an solche einer Küste, solchem Strand Urlaub macht?

Wir jedenfalls  wollten den nächsten Tag voll auskosten und baten um check-out 8 Uhr.  Unser Problem, wie es schien, nicht jedoch das der Besitzerin. Sie erschien mit reichlicher Verspätung, wollte nur schnell kassieren, von Frühstück für ihre Gäste war keine Rede! Servus! (und kein Link in diesem Bericht!) Schliesslich weiss ich, was z.B. meine Gäste in der Hacienda Alemana erwarten, Kunden mit nüchternem, knurrendem Magen abzukassieren geht ja  nun gar nicht!

Also verliessen wir Pie de la Cuesta am 6. Mai und machten uns auf nach Puerto Escondido.

Irma

Acapulco liegt an einer der schönsten Buchten der Welt, aber um die Bucht zu umfahren brauchten wir alleine über eine Stunde. Macht nichts, Natur hatten wir ja die Tage reichlich, etwas Stadtluft schadet nicht. Und auf einer Harley sitzend sieht man die Stadt doch gleich mit anderen Augen als vom kleinen Seitenfenster eines Autos aus! Weiter geht’s der Küste entlang.

Wir passierten Pinotepa Nacional.  Oaxaca. Noch nie was von diesem Ort mit dem seltsamen Namen gehört, stimmt’s? Das Örtchen hat gerade mal 25 000 Einwohner, ein kleiner Einzugsbereich für Indigene Orte der Mixteken, Amusgos und Chatinos. Pinotepa Nacional hiess bis zur Revolution eigentlich Pinotepa Royal, und vor den Spaniern nannten es die Mixteken Ñíí Yu-uku, sprich Ort an dem es Salz gibt. Pinotepa setzt sich aus den Azteken-Begriffen  pinolli (bröckelig) und tepetl (Berg) zusammen. Ein paar Hotels, ein paar Restaurants, charmant, aber wir verschnauften nur kurz, wir hatten ja noch einiges an interessanter Strecke vor uns und wollten schliesslich am späten Nachmittag in Puerto Escondido   ankommen.

Mike und Irma Mexico Tour 2011

In den 1990er Jahren lebte ich drei Jahre lang in Puerto Escondido und, klar, alte Bekannte und Kumpels  mussten besucht werden, das braucht mehr als ein paar Stunden und so verbrachten wir an der Playa  Zicatela zwei Schnack-Klön-Bier-Tequila-Tage. Muss einfach sein!  Wir wohnten im Hotel Ines  und Ines selbst bereitete uns einen herzlichen Empfang. Perfektes Hotel für einen Urlaub, absolut empfehlenswert! Seit den 90er Jahren hat sich Puerto Escondido sehr fein herausgeputzt, bewunderswert, wie sich die Stadt präsentiert. Hat uns sehr gut gefallen.

Den nächsten Streckenabschnitt, von der Pazifikküste weg, rauf ins Hochland, gibt’s es im Teil 2, hier noch ein paar Impressionen der ersten Etappe und unser Routenplan:

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Mike und Irma on tour 2011 Puerto Vallarta – Puerto Escondido

Und wer mehr über Mike und seine Irma bei mir lesen möchte:

hangengeblieben-in-mexiko/

und bei Mike selbst:

Hacienda Alemana

Hier geht es zu Teil 2

und zu Teil 3  und Teil 4

Und hier geht es zu unserer Mexiko-Tour 2012

 

24 Kommentare zu “6400 km Harley-Davidson-Ride durch Zentral- und Süd-Mexiko Teil 1

  1. Pingback: harley davidson fatboy 2004 in mexico - Horizons Unlimited - The HUBB

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  3. Das ist cool. Mein Vater fährt auch Harley und ich durfte schon öfters mit, allerdings haben wir uns bis jetzt auf Europa beschränkt. Wer weiß, vielleicht finden wir eine Gelegenheit in Korea mit einer Harley zu fahren!

  4. Pingback: Mike und Irma on Mexiko Tour 2012 | Que Onda?

  5. Cool, Ihr Beiden! Ihr macht eine richtig gute Figur als „Biker“! Wir hätten Euch so gerne eine kleine Etappe begleitet…Das wäre ein wäre ein Spass gewesen! Glückwunsch auch für diesen netten Blog! So kann ich jetzt wenigesten alles genau nachlesen, was wir verpasst habe…..Und: da kommen mir fast die Tränen! Mexico ist einfach zu schön!
    Aber wir kommen! Immer wieder gern in die Hacienda Alemana im schönen Puerto-Vallarta!
    Ganz liebe Grüße Simone und Burt

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    • Mike und Irma sind gute Freunde, besitzen in der Altstadt Puerto Vallartas ein Hotel und ein wunderschönes Restaurant. Mike lässt für die Komplimente danken, bald gibt es Teil 2.
      4000 Meilen müssen nicht nur auf der Harley abgeritten, sondern auch auf dem Schlepptop getippt werden…..und ein paar Hundert Fotos sind auch zu archivieren.
      Also, bis denne!

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  10. schön geschrieben, dazu hätte ich auch lust, auf einer harley an der küste lang zu düsen! ich freu mich auf teil 2,
    liebe grüße aus eiskalt-tanti,
    antje

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