Cotilleo y chismorreo – Klatsch und Tratsch

und was sonst noch so passierte während der letzten Wochen in der Bahía de Banderas und Puerto Vallarta.

Eines vorweg: nix weltbewegendes, global gesehen. Aber rund um die Banderas Bucht gewichtet man Einiges anders, ticken die Uhren manchmal gemächlicher, manchmal sogar verblüffend schnell! Die eingestürzte Ameca-Brücke wurde mit Hochdruck wieder aufgebaut und wir staunten ungläubig, als wir zu Weihnachten endlich wieder freie Fahrt über eine niegelnagelneue zweite Brücke hatten. Ja wir bekamen sogar einen livestream ins Internet gestellt und konnten fortan gebannt das Verkehrsaufkommen vom Sofa aus verfolgen. Alle waren verdammt stolz auf diese Leistung, vor allem unsere Politiker! Logisch. So beeilte sich der Bürgermeister Puerto Vallartas grosse Tafeln aufstellen zu lassen die verkündeten „die Stadtverwaltung von PV baut den Bürgern eine neue Brücke“. Na da wollte jedoch der Kollege aus dem Nachbarlandkreis nicht zurückstehen und liess auf seinem Territorium das Gegenstück aufstellen. Was wiederum einige Abgeordnete des Bundesstaates Jaliscos richtig sauer werden liess: die Plakate der Kontrahenten wurden entfernt, ersetzt, und wir erfuhren, dass uns Jalisco und der Rest Mexikos die Brücke hinstellt. Basta!

Herrlichstes Wetter im ganzen Dezember bescherte der Stadt und der Bahía endlich, endlich mal wieder einen Touristen-Zustrom, der die Hoteliers und Gastronomen,  Airlines, Ferienwohnungsvermieter, Golfplatzbetreiber und Bootsvermieter nicht nur durchatmen sondern (fast) jubilieren liess! Yess, die internationalen Flüge waren voll – so voll, dass nun sogar die letzten Jahres gecrashte Mexicana Airlines die Wiederaufnahme der Flüge von MexCity nach Puerto Vallarta (PVR) ankündigte und derzeit die ersten Probeflüge  einschiebt.

Des einen Freud, des anderen Leid: Vallarta und Umgebung war über die Weihnachtsfeiertage so gut besucht, dass gar mancher Privatjet keinen Parkplatz mehr im Aerodrom mehr finden konnte! OMG! Was eine Zumutung, die heisse Gulfstream auf dem öffentlichen Flugplatz abstellen zu müssen! Tztz….

Einer dieser Jet-VIPs soll auch nach langer Abwesenheit zurückgekommen sein: Tom S., im E-Business bestens bekannt, schwerreich. Hatte er sich vor wenigen Jahren ein 20-Millionen-Dollar-mehrere-Fussballplätze-grosses Grundstück mit Designer-Villa bestücken lassen, fand er irgendwann, dass Mexiko so sicher gar nicht mehr sei! Liess er verkünden und jettete zu ausgedehnten Grosswildjagden nach Afrika. Das Leben kann ja grausam sein: wurde er doch dort im Busch von einem Elefanten angegriffen und sehr schwer verletzt, musste nach USA ausgeflogen werden. Nun kam er also in sein (wieder sichereres?) Domizil in Punta de Mita zurück. Elefanten-Gefahr gebannt! Beware of the crocodiles, amigo!

Die Haupsaison in full swing, alle optimistisch, schon werden neue Restaurants, neue Shops und Boutiquen, neue Condominium-Anlagen eröffnet, ja man träumte sogar im Tourismus-Ministerium von Direkt- oder gar Charterflügen aus Madrid nach Puerto Vallarta! Hach, das wäre doch was! Aber selbst in den drei Wochen vor, während und nach der Tourismusmesse in Madrid können die Abgesandten keine Erfolge vorweisen, mit viel Glück könnte ein normaler Linienflug nach Guadalajara rausspringen… schaunmermal.

Nun, wir haben hier also den ganzen Weihnachts- und Neujahrstaumel hinter uns gebracht, da schlug La Niña zu! Und wie! Am 14. Januar früh morgens liefen die Telefone der Notrufzentrale, der Polizei und bei den Bomberos (Feuerwehr) heiss: unzählige Anrufer berichteten von einer bedrohlichen Verdunkelung in der Bucht, man könne z.B. auf der Ameca-Brücke gerade mal wenige Meter weit sehen. In deutsch nennt man so etwas eine Nebelbank – hier war dieses Fänomen in diesem Ausmass gänzlich unbekannt. Und nach dem Nebel kam die Kälte: 11 Grad C nachts bis in die frühen Morgenstunden liessen uns alle bibbern. Walmart und Soriana verzeichneten beste Umsätze bei Wolldecken und Schlafsäcken, man traf kaum noch unverschnupfte, nicht hustende Mitmenschen, Schals und Sweaters waren absolut trendy.

Aber es geht aufwärts, zumindest mit den Temperaturen. Ich bin am überlegen, ob ich morgen früh nur 1 Fleecejacke zum Golfen anziehe, der Wetterdienst lockt mit lauschigen 19 Grad am Morgen…

 

 

Ein Kommentar zu “Cotilleo y chismorreo – Klatsch und Tratsch

Hinterlasse einen Kommentar